Kowall redet Tacheles: Der Wohlfahrtsstaat ist das Vermögen der Besitzlosen

by Johannes Rendl

 

Kowall redet Tacheles Folge 13: Der Wohlfahrtstaat ist das Vermögen der Besitzlosen

Im Mittelalter waren die meisten Menschen Bauern. Als Selbstversorger haben sie fast alles was sie verbraucht haben auch selbst hergestellt. Erst später entwickelte sich die Lohnarbeit. Lohnarbeiter:innen verfügten über kein Land mehr, das sie wirtschaftlich erhalten konnte – sie wurden Besitzlose.

Deshalb gilt heute: Entweder du hast Kapital, oder du musst von deiner Arbeit für jemanden anderen leben. Kapital ist der einzige Weg, um wirtschaftlich unabhängig zu sein – also frei davon, für irgendjemanden anderen irgendeine Arbeitsleistung erbringen zu müssen. Diese Freiheit hat nur eine kleine Minderheit, der viel größere Teil der Menschen muss arbeiten.

Gewerkschaften und Arbeiterparteien haben immer dafür gekämpft, dass die Masse der Menschen eine Art Ersatz für das Kapital hat. Die Arbeitslosenversicherung, die Pensionsversicherung oder das öffentliche Gesundheitssystem sollen die Existenz für Menschen ohne Vermögen erleichtern und im Notfall auch absichern. Das alles ist das Kapital der Leute, die kein Kapital haben. Der Wohlfahrtsstaat ist das Vermögen der Besitzlosen.

Vertiefende Infos zum Thema finden sich in dieser Publikation des Jahoda-Bauer-Instituts: https://jbi.or.at/wohlfahrtsstaat/

Das Transkript zum Video findest du hier: https://kowall.blog/der-wohlfahrtsstaat-ist-das-vermoegen-der-besitzlosen/

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