
Marie Jahoda
* 26. Jänner 1907 in Wien
† 28. April 2001 in Keymer, Sussex, GB
auch Marie Jahoda-Lazarsfeld
Pseudonym: M. Mautner
Jahoda war eine österreichische Sozialforscherin und Sozialpsychologin

Leben
Marie Jahoda Edition
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Marie Jahoda: Rekonstruktionen meiner Leben
„Rekonstruktionen meiner Leben“ ist der Titel der Autobiografie der in Wien geborenen Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001).
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Akteneinsicht: Marie Jahoda in Haft
Verfolgt im Austrofaschismus: Die erste Aufarbeitung des Gerichtsakts von Marie Jahoda Die Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907–2001) saß 1936/37 neun Monate in Haft. Ihr Verbrechen war, als Revolutionäre Sozialistin die Diktatur […]
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Marie Jahoda: Arbeitslose bei der Arbeit & Aufsätze und Essays
Arbeitslose bei der Arbeit Fünf Jahre nach dem Erscheinen von „Die Arbeitslosen von Marienthal“ und nur ein Jahr nachdem sie aus Österreich ausgebürgert worden war, entstand 1938 im englischen Exil […]
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Marie Jahoda: Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen
Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen Die österreichische Sozialforscherin und Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001) ist weltweit als Koautorin der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ bekannt. Der Blick auf die alltäglichen Sorgen der Menschen […]
Forschung
Die soziale Bedeutung von Arbeit
Als Sozialpsychologin entwickelt Marie Jahoda ein breites Verständnis von Arbeit. Arbeit versteht sie nicht nur als ökonomische Notwendigkeit, sondern als „das innerste Wesen des Lebendigseins“. Arbeit ist mehr als Erwerbstätigkeit, dazu gehören auch Kindererziehung, Hausarbeit oder Schwarzarbeit. Die Erfahrung der Arbeit, so betont Jahoda, befriedigt tiefliegende menschliche Bedürfnisse, auch wenn sie mit Mühsal und unter schlechten Bedingungen ausgeführt werden muss. „Gleichgültig, ob man die Arbeit liebt oder hasst, sie ist in modernen Industriestaaten so organisiert, dass sie das tägliche Leben und Erleben der Beschäftigten notwendigerweise zutiefst beeinflusst.
Das Phänomen des Nationalismus
„Wie ist die Anziehungskraft brutaler nationalistischer Bewegungen auf so viele Menschen zu erklären?“ Diese Frage stellt Marie Jahoda in den 1990er Jahren als nationalistische Bewegungen zusehends an politischer Bedeutung gewinnen. Die kulturelle oder nationale Identität als Teil der Persönlichkeit kann vor allem in Zeiten gesellschaftlicher Veränderung und Unsicherheit angesprochen werden, wenn andere Teile der Selbstdefinition wie Beruf oder Familie in Frage gestellt sind. Dass charismatische Führer diese Umstände ausnutzen und so Erfolg haben sieht sie als eine Gefahr für die Gesellschaften. Sie warnt, dass der Nationalismus in seiner gegenwärtigen Form die Weltprobleme verschärft.
Konformismus. Über ein Phänomen im Schatten von Maßnahmen zur Erhöhung der inneren Sicherheit.
In vielen europäischen Gesellschaften fühlen sich Menschen von globalen Wanderungsbewegungen, von religiösen Extremisten und jüngst auch von einer unkontrolliert sich verbreitenden Corona-Pandemie bedroht. Staaten reagieren und bereiten eine Vielfalt von Maßnahmen zur Abwehr dieser Gefahren vor. Diese sind allerdings häufig mit Einschränkungen der Grundrechte verbunden. Bemerkenswert – und wohl auch erschreckend – ist in diesem Zusammenhang, dass beträchtliche Teile der Bevölkerungen bereit sind, den damit verbundenen Abbau von demokratischen Rechten ohne besondere Bedenken zur Kenntnis zu nehmen.
„Lebensnahe Forschung“ als Prinzip
Marie Jahoda ging es darum, die reale Welt und ihre Probleme als Herausforderung zu betrachten und mit ihrer Forschung dazu beizutragen, dass diese Welt durch gemeinsame Anstrengung ein wenig lebenswerter gemacht wird. Jahoda bezog sich in ihrer Arbeit stets auf aktuelle gesellschaftliche Probleme, sie wollte das Unsichtbare sichtbar machen. Ihr Zugang der lebensnahen Forschung anerkennt, dass die Realität des Individuellen untrennbar mit der Realität der sozialen Welt verknüpft ist. Denn als Sozialpsychologin sieht sie es als zentrale Herausforderung die soziale Struktur und das Individuum gleichzeitig zu verstehen.
Im Gespräch
Marie Jahoda: Im Kampf gegen den Austrofaschismus.
Marie Jahoda (1907–2001) schildert den Schock, den die standrechtliche Hinrichtung eines Bekannten durch das Dollfuß-Regime im Februar 1934 bei ihr auslöste, und ihre Inhaftierung im austrofaschistischen „Ständestaat“.
Externer Link – Video öffnet auf on.orf.at.
Marie Jahoda: Ganz Österreich war in zwei Weltanschauungslager gespalten.
Die Sozialwissenschaftlerin Marie Jahoda (1907–2001) schildert ihr Aufwachsen in einer jüdischen Familie in Wien, ihr politisches Engagement und berichtet von der Entstehung ihrer gemeinsam mit Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel verfassten bahnbrechenden Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“.
Externer Link – Video öffnet auf on.orf.at.
Interview mit Marie Jahoda 1997 (Englisch) Part 1
This is a video interview of Marie Jahoda from a 1997 community psychology class hosted by Jim Kelly. The interviewer is Dr David Fryer. It is part of a series created by Dr Kelly on the History of Community Psychology.
Interview mit Marie Jahoda 1997 (Englisch) Part 2
This is a video interview of Marie Jahoda from a 1997 community psychology class hosted by Jim Kelly. The interviewer is Dr David Fryer. It is part of a series created by Dr Kelly on the History of Community Psychology.