Fundamentalismus und Radikalisierung auf einen einzelnen Aspekt wie den sozialen Hintergrund oder die Herkunft zurückzuführen ist falsch. Es gibt unterschiedliche Beweggründe für (junge) Menschen sich terroristischen Vereinigungen anzuschließen. Einzelne Maßnahmen unter dem Deckmantel der Sicherheitspolitik, die oft persönliche Freiheiten einschränken, oder allgemeine Sanktionen können daher nicht jene Erfolge liefern, die sich manche davon erhoffen. Die zentrale Herausforderung ist es die gesamtgesellschaftlichen
Ungleichheiten abzubauen: sogenannte horizontale Ungleichheiten, sprich kulturelle, genauso wie vertikale, also soziale Ungleichheiten. Das bedeutet auch von jenen tagespolitischen Debatten Abstand zu nehmen, die zu einer Stigmatisierung von MuslimInnen und/oder MigrantInnen führen und so das gesellschaftliche Klima weiter verschärfen. Ein Maßnahmenkatalog muss daher eine soziale und eine pädagogische Dimension aufweisen, um die gewünschten Erfolge zu liefern. Die Debatte muss sich daher mehr um die Lösung von Ungleichheiten und gesellschaftliche Schieflagen drehen als sie rund um eine Glaubensfrage zuzuspitzen und sie dadurch zu entpolitisieren. Nur dann kommen wir zu mehr Offenheit und zu mehr Demokratie!
Mehr dazu in den aktuellen Perspektiven