
Dadurch wurde breiteren Bevölkerungsschichten der soziale Aufstieg mittels Arbeitseinkommen ermöglicht. Vermögensrenditen nehmen wieder zu Seit den 1980er Jahren hat sich die Situation entscheidend verändert: die Vermögensrenditen nehmen wieder kontinuierlich zu, während die Wirtschaft und damit die Nationaleinkommen nur langsam wachsen oder gar stagnieren. In diesem Zusammenhang verweist Piketty auf einen sich selbstverstärkenden Prozess: große Vermögen generieren höhere Renditen als kleinere Vermögen. BesitzerInnen großer Vermögen sind also in der Lage, ihr Vermögen schneller wachsen zu lassen, als es bei kleinen Vermögensbeständen, etwa einer Sparbucheinlage, der Fall ist. Hinzu kommt, dass Vermögende höhere Sparquoten haben, da ein geringerer Teil ihres Einkommens in den Konsum fließt. Beide Effekte führen dazu, dass große Vermögen schneller wachsen als kleine. Angesicht des niedrigen Wirtschaftswachstums, mit dem wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts konfrontiert sind, wird es – werden politische Interventionen unterlassen – zu einer Explosion der Ungleichheit kommen.