Verdient ein Mann 100 Euro, verdient eine Frau nur 78,3 Euro. Im Jahr sind das somit rund 10.800 Euro, die Frauen (brutto) weniger verdienen. Wir finden: So geht das nicht. Darum: Gehaltstransparenz einführen!
In den 1950er Jahren wurde erstmals durch gleichwertige Kollektivverträge für beide Geschlechter eine Gleichrangigkeit gesichert. Um tatsächliche Gleichstellung in allen Branchen zu gewährleisten, dauerte es bis in die 1970er Jahre. Erst im Jahr 2011 novellierte man das Gleichbehandlungsgesetz, um das Ziel „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ durchzusetzen. Aktuelle Daten von Eurostat zeigen, dass Österreich in Europa mit 21.7% auf Platz 3 der größten Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau liegt, nur die Tschechische Republik mit 22,5% und Estland mit 30% schneiden schlechter ab.
Verschiedene Gründe werden in der Eurostat-Studie angeführt, etwa Unterschiede bei der Erwerbsteilung, den Berufen und Tätigkeiten von Männer bzw. Frauen, im Umfang der Teilzeittätigkeit von ArbeitnehmerInnen. Berücksichtigt man diese Punkte und rechnet noch die allgemeine und berufsspezifische
(Aus-)Bildung heraus, so bleiben immer noch 14,9% Gehaltsunterschied bestehen. Diese sind „nur mehr“ auf eine geschlechterspezifische Diskriminierung zurückzuführen. Weitere Punkte, um geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede zu erklären, sind die Entscheidungen der Personalabteilungen im privaten und öffentlichen Sektor über die Karriereentwicklung oder über unbezahlten Urlaub und/oder Mutterschaftsurlaub. Aufgrund verwehrter Möglichkeiten arbeiten deswegen viele Frauen Teilzeit oder haben atypische Arbeitsverträge: Dadurch verbleiben sie zwar im Arbeitsmarkt, aber tragen auch den Großteil der Kinderbetreuung. Das wirkt sich negativ auf ihre Vergütung, berufliche Entwicklung, Beförderungsaussichten und Pensionsansprüche aus.