Im Vorwort bring unser Vorsitzender Meinrad Ziegler unsere Ziele auf den Punkt:
In den „Perspektiven“ kommentiert das Jahoda-Bauer Institut in regelmäßigen Abständen aktuelle gesellschaftspolitische Themen und Streitfragen. Auf der Grundlage von wissenschaftlichen Untersuchungen bieten wir Hintergrundinformationen zu brennenden Fragestellungen und wollen wir politische Diskussionen versachlichen und vertiefen. Es ist uns eine Freude, diese Kommentare hier in einer Gesamtschau als Buch präsentieren zu können.
Das Institut versteht sich als Vermittler zwischen Politik, gesellschaftspolitisch interessierten Öffentlichkeiten und wissenschaftlicher Forschung. In seiner Arbeit ist es den Werten der Freiheit und Gleichheit, der sozialen Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet. Wir gehen davon aus, dass wissenschaftliche Expertise zur Verbesserung der Qualität und Transparenz in politischen Prozessen und Debatten beitragen kann. Ebenso sind wir davon überzeugt, dass zeitgemäße wissenschaftliche Arbeit über die direkten oder indirekten politischen Konsequenzen der eigenen Tätigkeit nachdenken sollte. Wissenschaft und Forsch ung geschieht keineswegs an Orten, die abseits von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, Problemen und Konflikten liegen. Im Gegenteil, sie sind Teil von Gesellschaft und beteiligen sich an der Suche nach Wegen, soziale Probleme und Konflikte zu bearbeiten und zu kontrollieren.
Mit unserer Expertise orientieren wir uns nicht nur an den Erfordernissen politischer Institutionen, sondern auch an den Bedürfnissen politisch interessierter Individuen und Gruppen. Wir wollen nicht nur politische Prozesse, sondern auch Prozesse der Politisierung unterstützen. Unsere Arbeit soll dazu beitragen, Übersicht in komplexen politischen Auseinandersetzungen zu bewahren, und sie soll zur Steigerung der Handlungsfähigkeit im Sinn einer demokratischen Gestaltung der konkreten Lebensumstände beitragen.
Wir betrachten die „Perspektiven“ als erfolgreiches Beispiel für diesen Dienst an der Förderung einer politisch informierten Öffentlichkeit. Die Kommentare argumentieren auf der Basis von theoretischen und empirischen Materialien, ohne in einen akademischen Jargon zu fallen. Damit verfolgen sie eine der Hauptmotivationen von Marie Jahoda. Wissenschaft, die anwendbar und nützlich ist, war ihr ein großes Anliegen:
„Wenn alles in großen Theorien und technischen Ausdrücken vergraben ist, nimmt niemand davon Kenntnis, niemand, der das Leben der Menschen in irgendeiner Weise beeinflussen könnte.“
Die „Perspektiven“ haben sich über die drei Jahre ihres Erscheinens für einen breiten Kreis von politisch Interessierten als gut anwendbar und nützlich erwiesen.“
a.Univ. Prof. Dr. Meinrad Ziegler
Vorsitzender Marie Jahoda – Otto Bauer Institut
Die Gesamtausgabe als PDF gibt es hier