Gerechte Bildung

Bildungschancen sind eine Frage der Herkunft

In kaum einem anderen Land ist es so schwer, „nach oben zu kommen“, also Aufwärtsmobilität durch Bildung zu schaffen, wie in Österreich.
Diese starke Vererbung von Bildung belegt nicht zuletzt die jährlich erscheinende OECD-Bildungsstudie Education at a Glance: Demnach schaffen hierzulande nur je 21 Prozent der 25- bis 34-Jährigen, die nicht mehr in Ausbildung sind, einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern. In der OECD sind es im Durchschnitt immerhin 28 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen, so die Ergebnisse des Jahres 2014.

Sichtbar zu machen, welche Faktoren die Bildungslaufbahn konkret beeinflussen, hat sich das Projekt gerechtebildung.jetzt vorgenommen. Die Website zeigt die Bildungschancen von Kindern in Österreich in Abhängigkeit zu ihrer räumlichen und sozialen Herkunft, ihrer Alltagssprache und ihrem Geschlecht. Auf Basis der Daten der Bildungsstandards-Überprüfung wurden vom Bundesinstitut BIFIE die Übertrittswahrscheinlichkeiten an den Nahtstellen des österreichischen Bildungssystems als Grundlage der Visualisierung auf der Website berechnet.

Durch die dynamische Darstellungsform wird der direkte Zusammenhang zwischen dem Bildungshintergrund der Eltern und den Bildungswegen der Kinder sichtbar: Anhand konkreter Bildungsbiografien, etwa von AHS-Schüler Friedrich, dessen Eltern studiert haben, oder von Alexandra, die am Land wohnt und eine Hauptschule besucht, können dabei die Auswirkungen bestimmter Faktoren nicht nur veranschaulicht, sondern auch direkt verglichen werden.

Im nächsten Schritt werden Lösungsansätze im Bildungssystem verortet und das Wirkungspotenzial von Maßnahmen wie der Gemeinsamen Schule, ganztägigen verschränkten Schulformen oder einer bedarfsgerechten Finanzierung transparent dargestellt. www.gerechtebildung.jetzt